Die Tanztherapie ist eine körper- und psychotherapeutische Disziplin. Tanz und Bewegung werden eingesetzt, um die psychische und physische Integration des Individuums zu fördern. Der Tanz ermöglicht den direkten Selbstausdruck und das Erleben einer Körper-Seele-Geist-Einheit. Über die körperliche Erfahrung können sogar frühe, präverbale Erlebnisse wieder präsent werden.
Für eine Tanztherapie im Heinrich Sengelmann Krankenhaus sind keine Vorkenntnisse nötig.
Die Tanztherapie wird in der Prävention, der akuten Krisen- und Krankheitsbewältigung und in der Rehabilitation eingesetzt. Es gibt keine Kontraindikationen. Je nach Bedarf und Klientel wirkt die Disziplin:
In der Tanztherapie geht es um die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Selbstwahrnehmung als Subjekt im Sinne von Ich bewege mich
.
Die Wahrnehmung des eigenen Bewegungsrepertoires (Wie bewege ich mich?
) und eigener Vorlieben (Welche Bewegung liegt mir besonders?
) vermittelt Patient*innen ein Identitätsgefühl bzw. das Gefühl, eine Gesamtpersönlichkeit mit unterschiedlichen Facetten, Rollen und Anteilen zu sein. Ein Bewusstsein, dass Bewegung, Ausdruck, Gefühl und Denken zusammenhängen, wird mittels gemeinsamer sprachlicher Reflexion (Warum bewege ich mich auf diese Art und Weise?
) auch in Verbindung mit biografischer Einordnung entwickelt und stärkt das Erlebnis von Einheit. Die Wahrnehmung des eigenen Raumes, auch im Kontakt zu anderen, ermöglicht das Erleben von Grenzen. Die Entwicklung konstruktiver Aggressivität mittels ankämpfender Bewegungsqualitäten sowie der aktive Einsatz des eigenen Körpergewichts dienen ebenfalls der Erfahrung eigener Grenzen und Intention.
Durch die Entwicklung eines erweiterten Ausdruckrepertoires, durch Integrationstänze, Gestaltungen und Probehandeln, wird inneres Wachstum angeregt. Die themengebundene oder freie Improvisation ermöglicht es dem*der Patient*in, innerpsychische Konflikte, innere Anteile, Ambivalenzen und Instanzen wahrzunehmen und auszudrücken.
Freies Tanzenals stationsübergreifendes Angebot für alle Patient*innen (einmal wöchentlich, 60 Minuten)
Die Tanztherapie im HSK ist, je nach Klientel und Konzept der verordnenden Station, entweder ressourcenorientiert oder tiefenpsychologisch ausgerichtet.