Der Deutsche Verband Ergotherapie e. V. (DVE) definiert Ergotherapie folgendermaßen:
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
Unseren Patient*innen im Heinrich Sengelmann Krankenhaus stehen während der Ergotherapie unterschiedliche Materialien und Techniken zur Verfügung, wie z.B. Ton, Holz, Speckstein, diverse Maltechniken, Seidenmalerei, Stoffmalerei, Papier und Textilien. Über handlungsorientierte Prozesse und Aktivitäten kann der*die Patient*in eigene Kompetenzen erhalten, wiedererlangen, entwickeln oder erweitern, um die größtmögliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags- und Berufsleben zu erreichen.
Eine künstlerische bzw. gestalterische Vorbildung ist nicht notwendig.
Ergotherapie ist eine handlungsorientierte Methode, die während eines seelischen Regenerationsprozesses nahezu in jedem Zeitabschnitt eingesetzt werden und helfen kann. Sie ermöglicht es, individuell auf jede*n Patient*in einzugehen, auch wenn diese*r noch nicht für gesprächstherapeutische Methoden zugänglich ist.
Die Möglichkeiten des*der Patient*in, sich als Handelnde*r zu erleben, ist ein wichtiger Zugang zu seinen*ihren eigenen Ressourcen. Nicht die krankheitsbedingten Defizite stehen im Zentrum der Therapie, sondern das Anknüpfen an verbliebene Fähigkeiten und Fertigkeiten, sodass die Selbsthilfepotenziale des*der Patient*in gestärkt werden. Handwerklich-gestalterische Materialien und Techniken sind ergotherapeutische Medien, mit deren Hilfe sich der*die Patient*in in der Gruppe oder Einzeltherapie mit der eigenen individuellen Situation auseinandersetzen kann. Der*Die Patient*in begegnet dann sowohl den Möglichkeiten und Grenzen des Materials als auch den eigenen Grenzen.
Handlung steht im Mittelpunkt der Therapie, sodass Patient*innen durch ergotherapeutische Unterstützung Lösungs- und Bewältigungsstrategien für ihre relevanten Handlungsprobleme erarbeiten und erproben können. Der*Die Patient*in kann lernen, wieder mit der eigenen Umwelt in Kontakt zu treten und am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren.
Im HSK bieten wir folgende Therapien an:
Offene Werkstatt, ein stationsübergreifendes Angebot für alle Patient*innen
Unsere Gruppengrößen richten sich nach der Ausprägung der einzelnen Krankheitsbilder der Patient*innen. Die Dauer der Gruppensettings variiert zwischen 45 bis 90 Minuten.