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Kunsttherapie

Kunsttherapie

Was ist Kunsttherapie?

Kunsttherapie ist eine therapeutische Disziplin aus dem Bereich der künstlerischen Therapien, in der hauptsächlich mit Medien und Materialien der bildenden Kunst gearbeitet wird. Malerei und Zeichnung, die Herstellung von Collagen sowie plastisch-skulpturale Gestaltung gehören dazu.

Durch die Kunsttherapie können Patient*innen unter therapeutischer Begleitung innere und äußere Bilder ausdrücken, ihre kreativen Fähigkeiten entwickeln und ihre sinnliche Wahrnehmung ausbilden, das heißt lernen, eigene Gefühle zu spüren, zu differenzieren und bildnerisch zu gestalten.

Künstlerische Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Anwendungsbereiche

Im Heinrich Sengelmann Krankenhaus nutzen wir die Kunsttherapie präventiv zur Krankheitsvorsorge, akutmedizinisch zur Krankheitsbewältigung und auch in der Rehabilitation.

Da die Kunsttherapie prozessorientiert ist, ist eine Teilnahme unter drei Terminen kontraindiziert. Der Vertrauensaufbau zwischen Patient*in und Therapeut*in sowie das Bewusstwerden und Entwickeln neuer Fähigkeiten brauchen Zeit.

Wie wirkt Kunsttherapie?

Kunsttherapie hat den Vorteil, dass durch das gestaltete Produkt ein drittes Objekt in die Beziehung Patient*in-Therapeut*in tritt. Das entlastet das Zweierverhältnis und bildet die sogenannte «Kunsttherapeutische Triade».

Inneres kann von außen angeschaut und wahrgenommen werden. Der*Die Patient*in kann mit den eigenen Gestaltungen in einen Dialog treten. Dabei sind sowohl die Selbsterfahrung am Werk als auch die Reflexion mit dem*der Therapeut*in oder in der Gruppe sehr hilfreich.

Eigen- und Fremdwahrnehmung können ins Bewusstsein treten. Der Blick auf die Welt mit ihren vielfältigen Mustern und Regeln wird klarer. Die biografische Einordnung und Integration vielleicht abgelehnter Anteile kann als nächster Schritt vollzogen werden.

Die soziale Interaktion in der Gruppe schafft die Möglichkeit, neue Fähigkeiten und Lösungen auszuprobieren.

Unser Angebot im HSK

  • stationsübergreifende Angebote wie das «Offene Atelier» für alle Patient*innen (zweimal in der Woche )
  • stationsgebundene Gruppen (einmal wöchentlich)
  • kleinere Kunstgruppen mit mehr Zuwendung für jeden einzelnen Teilnehmenden
  • Gruppe 60+ für Patient*innen über 60 Jahre mit spezifischen Altersthemen (einmal in der Woche)
  • Einzeltherapien mit individueller Problemstellung einmal wöchentlich

Die Dauer der Gruppen-bzw. Einzelsettings variiert zwischen 60 und 90 Minuten. Stationsgebundene Gruppenangebote richten sich nach der Schwere der Krankheitsbilder ihrer Patient*innen. Wir arbeiten zum Beispiel ressourcenorientiert und stabilisierend, wenn sich Patient*innen in einer schweren Krise befinden. Bei strukturstärkeren Patient*innen können der Konflikt einer aktuellen Problemsituation und seine Aufdeckung im Vordergrund stehen. Je nach Klientel und dem Konzept der verordnenden Stationen ist die Kunsttherapie im HSK tiefenpsychologisch oder auch ressourcenorientiert ausgerichtet.