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Baum der Hoffnung

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Bargfeld-Stegen. Mit einem andachtsvollen Gedenkakt haben die Heinrich Sengelmann Kliniken (HSK) der Opfer der Corona Pandemie gedacht und einen Baum der Hoffnung auf dem Klinikgelände in Bargfeld-Stegen gepflanzt. Damit folgen sie der Initiative des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der zu einem bundesweiten Gedenken am 18. April 2021 aufgerufen hatte.

Mit dem Baum der Hoffnung möchten wir ein Zeichen setzen — dass wir als Gesellschaft gemeinsam trauern und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen, aber auch, dass wir als Gemeinschaft miteinander Hoffnung schöpfen. Weil Hoffnung alles verändert, sagt HSK-Geschäftsführerin Andrea Nielsen.

Long Covid — Seelische Erkrankungen sind der lange Schatten der Pandemie

Das Gedenken in den HSK ist speziell auch jenen Mitmenschen gewidmet, die besonders stark unter den psychischen Folgen der Corona-Pandemie und den Maßnahmen zur Eindämmung leiden.

Schon heute erkennen wir in unserem Klinikalltag einen Zusammenhang zwischen der Pandemie und einer Zunahme an seelischen Erkrankungen. Soziale Isolation, das Gefühl von Unsicherheit und Angst sorgen für Stress. Und andauernder Stress begünstigt psychische Erkrankungen. erläutert Prof. Dr. Matthias Lemke, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Heinrich Sengelmann Kliniken.

Es ist wichtig, dass dieser lange Schatten von Corona in der öffentlichen Debatte nicht aus dem Blickfeld gerät. Nicht zuletzt, weil psychische Belastungen auch immer Folgekosten für eine Gesellschaft bedeuten, in sozialer wie in volkswirtschaftlicher Hinsicht.

Auch die zeitliche Dauer wirkt sich zunehmend negativ auf das seelische Gleichgewicht aus. Trotz aller gesellschaftlicher Bemühungen und einer langen Phase der Einschränkung und des Verzichts ist das Ende der Krise nicht klar abzusehen. Das erzeugt großen Frust und ein Gefühl von Machtlosigkeit. Das Nervenkostüm wird merklich dünner., so Prof. Lemke.

Für Menschen mit psychischen Vorbelastungen ist der anhaltende Ausnahmezustand noch schwerer zu bewältigen. Nicht zuletzt auch für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, die nun schon seit geraumer Zeit an ihre Leistungsgrenzen gehen, bedeutet die Corona-Krise eine enorme psychische Belastung.

Gerade in diesen Zeiten braucht es ermutigende Impulse, aus denen man Hoffnung schöpfen kann, die verdeutlichen, dass es sich lohnt, zu handeln. Trotz allem. Hoffen und Handeln gehören eng zusammen, ergänzt Diakonin und Seelsorgerin im HSK Nicola Ahrens-Tilsner. So pflanzen wir mit dem Baum ein lebendiges Zeichen der Hoffnung, auch wenn diese Eiche typbedingt erst spät im Frühjahr Blätter treiben wird – denn wir sind voller Hoffnung, dass sie sich tief verwurzeln und voll aufblühen wird.