Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und die Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz sind für die Heinrich Sengelmann Kliniken mehr als nur ein Anliegen – sie sind fest in unserer Haltung und unserem täglichen Handeln verankert. Als Ort, an dem Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht nur medizinisch versorgt, sondern vor allem als Menschen mit individuellen Bedürfnissen und Persönlichkeiten gesehen werden, öffnen wir unser Gelände bewusst für die Gemeinde und schaffen Räume für Begegnung, Austausch und Verständnis. Deshalb unterstützen wir auch aktiv Projekte, die Betroffenen eine Stimme geben und Vorurteile abbauen. Wichtige Formate sind Filmprojekte, die authentisch über psychische Gesundheit erzählen und immer wieder zum Dialog einladen.
Wir kooperieren daher mit der Regisseurin Andrea Rothenburg. Ihr Filmprojekt trägt wesentlich zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen bei. Schon bei der Premiere des Dokumentarfilms »Ich bin ich – Ich bin mehr als meine Diagnose« war für uns klar, dass wir ihn auch bei uns im Haus zeigen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Umso mehr freuen wir uns, dass dies am 21. Mai im Julius Jensen Saal auf dem Klinikgelände mit der freundlichen Unterstützung der Eheleute der Schmöger-Stiftung Norderstedt gelungen ist.
Der Film gibt Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen eine Stimme, die sich nicht auf ihre Diagnosen reduzieren lassen, sondern als ganze Persönlichkeiten wahrgenommen werden möchten. Insgesamt kommen in dem Film rund 50 Betroffene, Angehörige und Fachleute zu Wort – darunter auch passend Psychiater, die offen über ihre Krankheitserfahrungen sprechen.
Mit dem Zitat und den Worten des langjährigen Psychiaters und Chefarztes Dr. med. Ernstjürgen Rothenburg –
»Wundern Sie sich nicht, dass andere Menschen psychisch erkrankt sind, wundern Sie sich, dass Sie gesund sind.« – setzt der Film ein kraftvolles Zeichen gegen Vorurteile und zeigt, wie wichtig Empathie und Verständnis im Umgang miteinander sind.
Rund 100 Besucher*innen aus der Region, Patient*innen, Angehörige sowie Mitarbeitende kamen zusammen, um den Film zu sehen und sich im Anschluss in einer offenen Gesprächsrunde mit der Regisseurin, der Protagonistin und Erfahrungsexpertin Verena Klose und Mitarbeiter*innen der HSK auszutauschen. Dabei wurden persönliche Erfahrungen und die Herausforderungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen ehrlich geteilt – insbesondere die immer wiederkehrende Frage »Warum ich?«.
Verena Klose geht offen mit ihrer bipolaren Störung um. In der anschließenden Gesprächsrunde vertrat sie sehr authentisch die Perspektive vieler Betroffener, stellte sich den Fragen des Publikums und vermittelte eindrucksvoll, wie es ist, mit einer psychischen Erkrankung zu leben.
Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig solche Formate für die Region und unser Haus sind: Sie stärken den Zusammenhalt, fördern die Sichtbarkeit psychischer Gesundheit und zeigen, dass niemand mit seinen Herausforderungen allein ist. Die positive Resonanz bestärkt uns darin, diesen Weg weiterzugehen und die Kliniken als offenen und einladenden Ort für alle Menschen zu gestalten.
Wir danken den Eheleuten der Schmöger-Stiftung Norderstedt und Andrea Rothenburg herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freuen uns, künftig weitere Begegnungen dieser Art anbieten zu können.