Im Rahmen ihrer Suchtpräventionswoche kam die Stufe 8 der Sülfelder Schule im Alsterland ins HSK.
Das »Drogenquiz« war nicht der einzige Höhepunkt, den die Fachleute der Abteilung Suchtmedizin für den Besuch der Schule im Alsterland vorbereitet hatten. Nachdem es hier zunächst spielerisch um den Weg von der Kartoffel über die Destillation zum Wodka gegangen war oder um die Frage, was der Unterschied ist zwischen einer gesunden Leber und dem gleichen Organ nach langjährigem Alkoholmissbrauch, standen für die Schülerinnen und Schüler der Stufe 8 noch andere überraschende Stationen auf dem Tagesprogramm.
So wurde in Rollenspielen lebhaft veranschaulicht, wie unterschiedlich ein Wochenende mit zu viel Alkohol verlaufen kann. Mit unangenehmen Fotos vom Trinkgelage, die womöglich gegen den eigenen Willen im Internet veröffentlicht werden, oder gar mit dem Erwachen auf der Intensivstation, wenn nach dem »Vorglühen« tatsächlich das Trinken bis zum Koma folgt.
Unter der Leitung von Dr. Peter-Hans Hauptmann, Oberarzt der Abteilung Suchtmedizin, standen Ärzte, Psychologen, Fachkrankenpfleger und Fachtherapeuten einen ganzen Tag zur Verfügung, um den Jugendlichen Einblicke in die Themen Sucht und Suchttherapie zu geben.
Nach Begrüßung der rund 70 Gäste im Julius-Jensen-Saal machten sich acht Kleingruppen auf, um Musik- und Sporttherapie oder die Werktherapie Holz kennenzulernen. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass Ergotherapie nicht bloß »Beschäftigung« bedeutet, sondern den Suchterkrankten hilft, verloren gegangene Alltagsstrukturen wiederzuerlangen, dass gemeinsames Musizieren oder künstlerisches Gestalten das Vertrauen in die eigene Schaffenskraft wieder aufbauen kann. Am eigenen Leib erlebten einige der Jugendlichen auch die Ohrakupunktur, die im HSK häufig eingesetzt wird, um Entzugserscheinungen zu lindern. Im Gespräch mit zwei Patienten erhielten die Schüler sogar Einblicke in individuelle Suchtbiografien. Dabei kamen auch die eigenen Erfahrungen der Jugendlichen mit Drogen und Sucht im persönlichen Umfeld zur Sprache.
Am Ende des ereignisreichen Tages zogen nicht nur die Jugendlichen ein begeistertes Fazit. Auch die drei Klassenlehrerinnen Angelika Aust, Kathrin Stolten-Krüger und Michaela Henk lobten den sehr regen Austausch mit den therapeutischen Profis des Heinrich Sengelmann Krankenhauses und die angenehme Atmosphäre. Insbesondere seien Vorurteile und Ängste durch neue Eindrücke und Erfahrungen korrigiert worden. Für 2012 wurde bereits über einen nächsten Besuch im HSK nachgedacht.